Das Fest des Schweinebratens bei der Villa Borg

Villa Borg – Erleben Sie römische Geschichte in Perl, Saarland





Nachgedacht für 15 Sekunden


Das Fest des Schweinebratens

Ein Roman aus Perl bei der #Villa Borg





Die Abendsonne tauchte die Römische Villa Borg in ein warmes, goldenes Licht, als sich die Bewohner von Perl und die umliegenden Dörfer auf das bevorstehende Fest vorbereiteten. Es war nicht nur ein Fest der römischen Tradition, sondern auch ein Schauplatz, auf dem sich die politischen Fronten der Region auf dramatische Weise begegneten.


An diesem besonderen Abend sollte ein Schwein – ein prächtiges, kräftiges Tier – geröstet werden, wie es seit jeher Brauch in alten Zeiten war.

Doch diesmal sollte es anders sein: Mit seinem Hinterteil, so hieß es, musste es nach Osten ausgerichtet werden.

Die Bedeutung dieser Ausrichtung war umstritten und bot reichlich Gesprächsstoff.

Einige sahen darin ein Symbol der Erneuerung, das an den aufgehenden Sonnenstrahl und an alte rituelle Praktiken erinnerte.

Andere wiederum behaupteten, darin liege ein subtiler Verweis auf Mekka – jenes heilige Ziel der Pilgerreise –, das, so argumentierten sie, als Kontrapunkt zur aktuellen Migrationsdebatte verstanden werden müsse.


Die Debatte im Gemeinderat


In den prall gefüllten Sitzungen des Gemeinderats entbrannte eine hitzige Diskussion. Dr. Hans-Peter Trierweiler, der erfahrene Fraktionsvorsitzende der CDU, stand mit festem Blick und ruhiger Stimme vor seinen Kollegen.


Er erinnerte an die „Brandmauer“, jene unsichtbare Linie, die bislang den politischen Diskurs von extremen Positionen abgeschirmt hatte. „Wir haben stets unsere Werte verteidigt“, betonte Trierweiler, „und ich werde nicht zulassen, dass Traditionen, die unser Zusammenleben prägen, zum Instrument politischer Agitation werden.“


Gegen ihn trat Alexander Schirrah, der charismatische Vorsitzende der SPD-Fraktion. Schirrah plädierte für einen offenen Dialog und warnte davor, alte Brüche unnötig wieder aufzuwärmen. „Dieses Fest ist ein Zeichen der Gemeinschaft“, sagte er eindringlich. „Die Frage, ob das Schwein mit seinem Hinterteil nach Osten ausgerichtet wird, sollte nicht zur Plattform für fremdenfeindliche Parolen werden. Vielmehr müssen wir den Blick auf die kulturelle Vielfalt richten, die Perl so einzigartig macht.“


Die Symbolik des Schweinebratens


Hinter den Kulissen der Villa Borg herrschte reges Treiben. In der rekonstruierten römischen Küche, die inzwischen zu einem lebendigen Laboratorium der Tradition geworden war, wurde das Tier präpariert.


Der Braumeister, ein leidenschaftlicher Bewahrer alter Handwerkskunst, erklärte: „Das Schwein wird so zubereitet, dass seine Hinterpartie exakt in Richtung Osten zeigt.


Dieses Ritual soll die Rückbesinnung auf das Ursprüngliche symbolisieren – auf den Anfang aller Dinge, wo die Sonne aufgeht und neues Licht den Tag einläutet.“


Doch nicht alle sahen in dieser Geste nur einen harmlosen Brauch. Einige Unterstützer radikaler politischer Strömungen interpretierten sie als ironischen Seitenhieb gegen den globalisierten Blick in die Zukunft.

Sie maßen darin eine Botschaft der Remigration – die Rückführung der vermeintlich „fremden“ Elemente in ihre Ursprungsregionen.

Diese Deutung fand in bestimmten Kreisen Anklang, die das Fest als eine Gelegenheit nutzten, ihre politischen Forderungen laut werden zu lassen.


Mekka als Spiegelbild der Kontroverse


Die Diskussion um die Ausrichtung des Schweins brachte zudem eine überraschende Wendung: Eine Gruppe lokaler Aktivisten, inspiriert von internationalen Debatten, stellte die Frage: „Was hat Mekka mit unserem Brauch zu tun?“ Für sie symbolisierte Mekka nicht nur den Ort der Pilgerreise, sondern auch einen Mittelpunkt der Identität und Zugehörigkeit. Der Vergleich war provokant, denn während Mekka für viele Gläubige ein Hort der spirituellen Erneuerung sei, wurde der Begriff in anderen Kreisen als Synonym für einen fremden Einfluss und als Argument für die Remigration missbraucht.


Diese Gegenüberstellung löste einen scharfen Diskurs aus.

Einige Gemeinderatsmitglieder warnten davor, religiöse Symbole für politische Zwecke zu instrumentalisieren, während andere argumentierten, dass die Verwendung solcher Metaphern ein Zeichen dafür sei, dass alte Konflikte nie ganz verschwinden.

Bürgermeister Ralf Uhlenbruch, ein Mann, der stets zwischen den Fronten balancierte, appellierte an die Vernunft: „Unsere Stadt darf nicht zum Schlachtfeld ideologischer Parolen werden. Das Fest soll die Gemeinsamkeit feiern, nicht die Gräben vertiefen.“


Ein Fest, das alle Seiten berührt


Als der Abend fortschritt und das Festgelände der Villa Borg von Kerzenlicht und fröhlichen Stimmen erfüllt wurde, lag eine spürbare Spannung in der Luft. Die Gäste genossen traditionelle Speisen, während im Hintergrund römische Musik die Atmosphäre mit einem Hauch von Antike durchzog. An einem Tisch standen Bierkrüge, und in den Gassen diskutierten die Menschen lebhaft über die Bedeutung des Brauches – über die Richtung, in die das Schwein ausgerichtet war, und über die damit verbundenen politischen Symboliken.


In einem kleinen Zelt, abseits des Hauptgeschehens, trafen sich Vertreter der verschiedenen politischen Lager. Dort versuchten sie, Kompromisse zu finden, ohne ihre Grundüberzeugungen aufzugeben. Zwischen hitzigen Debatten und leisen Gesprächen entwickelte sich ein zartes Band der Verständigung – ein Versprechen, dass selbst inmitten politischer Kontroversen der Dialog weiterbestehen müsse.


Ein Neuanfang oder der alte Krieg?


Die Ereignisse des Abends ließen keine klare Vorhersage zu. Für manche war das Fest ein Schritt in Richtung eines Neuanfangs, in dem alte Differenzen überwunden werden könnten. Für andere hingegen blieb es ein Symbol der Spaltung, ein Mahnmal gegen den Einfluss radikaler Ideologien, die in den Worten „Remigration“ und in der Symbolik des Schweinebratens mitschwingen.


So stand die #Römische Villa Borg, mit all ihrer historischen Pracht, im Mittelpunkt einer Debatte, die weit über Perl hinausreichte. In den Gesprächen, in den Blicken der Anwesenden und in den zarten Noten der römischen Lieder schwang die Frage mit: Kann Tradition als Brücke dienen, um die Risse in unserer Gesellschaft zu heilen – oder wird sie zum Brandmal einer gespaltenen Zukunft?


Die Nacht senkte sich über Perl, und während die Sterne am Himmel funkelten, blieb eines gewiss: Der Weg in eine gemeinsame Zukunft führte über schwierige Gespräche, kompromisslose Überzeugungen und den Mut, neue Wege zu gehen – auch wenn die Schatten der Vergangenheit manchmal schwer zu überwinden sind.

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