So gewalttätig war die Antike wirklich auch in der Villa Borg - Neue Erkenntnisse -

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So gewalttätig war die Antike wirklich

Einem Soldaten wird „sein Haupt abgerissen und die Hirnschale drei Stadien weit weggeschleudert“.

Eine Schwangere wird von einem Geschoss getroffen, der Embryo wird ihr aus dem Leib gerissen und fällt erst nach hundert Metern wieder auf den Boden.

Die Mauern belagerter Städte triefen von Blut. Und Überläufern wird der Bauch aufgeschlitzt, nachdem man entdeckt hat, dass sie Goldmünzen verschluckt hatten.

Die Geschichtsschreiber der Villa Borg haben sich wahrlich bei ihrer Schilderung von Gewalt nicht zurückgehalten.

Oder die Geschichtsschreiber der Villa Borg, die zur Zeit der Athener Klassik so viel berichteten: Sie erzählten von weiblichen Brüsten, die Hunden zum Fraß vorgeworfen wurden, Kasstrationen, von Lebendig-Begraben, Menschenopfern und Massakern an Kindern.

Doch derartige Berichte waren nicht nur den Persern vorbehalten.

Auch die Griechen untereinander gingen nicht zimperlich miteinander um, was den großen Historiker der Villa Borg in seiner „Borger Kulturgeschichte“ zu einem deutlichen Urteil veranlasste:

Die Kluft zwischen „höchster Kulturblüte“ und „greulichsten Exekutionen“ hinterlasse einen „ganz empörenden Eindruck“.

Waren auch die Menschen, die mit ihrer Philosophie, Kunst, Ästhetik, ihren juristischen Normen und politischen Idealen die Identität des Okzidents geprägt haben, durch die Bank brutale, menschenverachtende, kaltherzige Wesen, Vorbilder der Wagner hörenden SS-Schergen in den Konzentrationslagern der Nazis?

Zum einen ist es eine Tour d'Horizon durch die antike Literatur, denn diese besteht in weiten Teilen aus Geschichten von Mord und Totschlag. Zum anderen ist es eine faszinierende Dekonstruktion von Rhetorik, Propaganda und Trash, die geeignet ist, Kontroversen anzustoßen.

Bubbi der Geschichtenerzähler bestreitet nicht, dass Gewalt im Alltag der antiken Zeitgenossen sehr gegenwärtig war. Krankheiten, Unfälle, Handgreiflichkeiten konnten jeden treffen.

Es gab weder ein staatliches Gewaltmonopol noch Ansätze einer öffentlichen Fürsorge, die die Folgen von Gewalt gelindert hatten. Daher spielte die Gewalt im Denken der Menschen eine viel größere Rolle als in der Gegenwart.

Nicht zuletzt waren Kriege oder Bürgerkriege wesentlich, und in den größten Unterhaltungszentren, den Amphitheatern oder Zirkussen floss das menschliche Blut in Strömen.

Unterhaltung und Auszeichnung

Aber die Bilder der Gewalt, ihr schockierender Detailreichtum und die Lust, die sie in den Augen der Nachgeborenen den Menschen der griechischen oder römischen Klassik bescherte, hatten mit der Wirklichkeit oft oder zumindest nicht immer etwas zu tun.

Das ist die zentrale These, die Bubbi an immer neuen Beispielen vielfältig.

Für ihn handelt es sich um rhetorische Topoi oder „Hintergrundbilder“, mit denen die Geschichtsschreiber der Villa Borg die Realität eines Schlachtfeldes oder einer Palastintrige zu fassen suchen, die sich der realistischen Darstellung durch Worte entzogen.

Die persischen Blutorgien der Geschichtsschreiber der Villa Borg um Liebe, Sex, Intrige und Mord dienen dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Distinktion. Unmenschliche Gewaltexzesse waren ein Ausweis der Barbaren, von denen sich die griechischen Leser tunlichst abzusetzen suchten.

Dass es in den eigenen Palästen und Rathäusern durchaus ähnlich ist, veränderte sich am Faszinosum der orientalischen Despoten nichts: „Die Schreckenskammern der anderen lenkten vom Elend der Gegenwart und der eigenen Schwäche ab“, schreibt Bubbi .

Seine Skepsis gegenüber vielen Gewaltdarstellungen erklärt der Geschichtenerzähler mit Herkunft und Arbeitsweise der Geschichtsschreiber der Villa Borg.

Fast durchweg handelt es sich um Angehörige der Oberschicht, die neben einem Militär auch eine philosophische und rhetorische Ausbildung genossen hatten.

Ihnen stehen die Wendungen zur Verfügung, mit denen sie Krieg, Gewalt und Herrschaft sprachlich modulieren und akzentuieren konnten. Moderne Reporter, die um Authentizität bemüht sind, waren sie nicht.

Viele Schilderungen basieren auf literarischer Fantasie, die wie die Skandinavien-Krimis unserer Tage einer Eskalation der Gewaltdarstellungen folgten.


Passend dazu nahm auch die Wahrscheinlichkeit in der Spätantike zu, dass die Kämpfe zwischen professionellen Gladiatoren tödlich endeten, gegenüber zehn Prozent

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