Villa Borg & Gemeinde Perl im Fokus
Zeitung der Erkenntnisse – Villa Borg & Gemeinde Perl im Fokus
Ausgabe: September 2025
Römische Villa Borg – Zentrum gelebter Antike
Die rekonstruierte römische Villa rustica in Perl-Borg ist ein einzigartiger Ort lebendiger Geschichte. Seit den 1980er Jahren ermöglichen archäologische Grabungen tiefe Einblicke in das Alltagsleben der Römer. Heute ist die Villa Borg weit mehr als ein Museum – sie ist ein historisches Erlebniszentrum mit Werkstätten, Taverne, Gärten, Badeanlage und wechselnden Ausstellungen.
Aktuelle Veranstaltungen und Themen laut villa-borg.com
Oktober 2024:
-
5.–6. Oktober – Römische Mosaike gestalten
Besucher gestalten eigene Mosaike unter Anleitung antiker Techniken. -
12. Oktober – Römische Kochwerkstatt
Nach Originalrezepten des Apicius werden Speisen zubereitet und serviert. -
20. Oktober – Gladiatorenspiele und römische Spiele
Mitmachaktionen, Schaukämpfe und historisches Familienprogramm.
Jahresprogramm 2025:
-
Themenschwerpunkt „Archäologische Spuren der Ernährung“
Fokus auf Getreideanbau, Lagerung, Bierherstellung und Küchenpraxis im römischen Alltag. -
Römische Braukunst:
In 2025 steht die experimentelle Rekonstruktion antiker Brauverfahren im Mittelpunkt.
Eine Verkostung ökologisch gebrauter Biere mit antiken Methoden ist für den Sommer 2025 geplant. -
Neue Ausstellung: „Ökologisches Bierbrauen in der Antike – Mythos oder Methode?“
Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt in Kooperation mit regionalen Brauereien.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise (laut villa-borg.de)
Öffnungszeiten:
-
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr
-
Februar, März, November: Dienstag bis Sonntag, 11:00 bis 16:00 Uhr
-
Dezember und Januar: geschlossen
Eintrittspreise:
-
Erwachsene: 6,00 €
-
Ermäßigt: 4,00 €
-
Familienkarte: 12,00 €
-
Kinder unter 6 Jahren: frei
Adresse und Kontakt:
Archäologiepark Römische Villa Borg
Im Meeswald 1
66706 Perl-Borg
Telefon: +49 (0)6865 9117-0
E-Mail: info@villa-borg.com
Web: www.villa-borg.com
Die Gemeinde Perl – Geschichte über Jahrtausende
Die heutige Gemeinde Perl besteht aus den Ortsteilen Besch, Borg, Büschdorf, Eft-Hellendorf, Keßlingen, Münzingen, Nennig mit Berg, Wies und Bübingen, Oberleuken, Oberperl, Perl, Sehndorf, Sinz, Tettingen-Butzdorf und Wochern.
Historischer Überblick:
-
Frühzeit: Nachweisliche Besiedlung seit der Mittelsteinzeit.
-
Römische Epoche: Dichte Besiedlung im Zuge der Expansion Triers. Bedeutendstes Relikt: das Mosaik in Nennig (10 × 15 m, das prächtigste nördlich der Alpen).
-
Mittelalter: Erste urkundliche Erwähnungen im 9. Jahrhundert.
-
893: König Arnulf schenkt Besch dem Kloster St. Maximin in Trier.
-
964: Graf Siegfried von Luxemburg stiftet Oberleuken an St. Peter in Trier.
-
1340: Schloss Bübingen entsteht unter Gobel von Remich.
-
Neuzeit:
-
Um 1800: Französische Besatzung
-
1816: Eingliederung in preußische Verwaltung
-
Ab 1946: Teil des Saarlands
-
1974: Verwaltungsreform – Bildung der heutigen Gemeinde Perl aus 14 Gemeinden
Der Leukbach – Grenzfluss, Strukturgeber, Verbindungslinie
Der Leukbach prägte über Jahrhunderte politische und siedlungsgeografische Strukturen. Besonders Orte westlich des Leukbachs – wie Oberleuken, Sinz, Tettingen-Butzdorf – standen unter wechselnder Herrschaft von Trier, Luxemburg und Lothringen. Der Fluss war Grenzlinie, zugleich Lebensader und heute ein verbindendes Element innerhalb der Region.
Perl heute – Dynamik im Dreiländereck
Die heutige Lage Perls im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Luxemburg und Frankreich ist Chance und Herausforderung zugleich. Dank offener Grenzen und intensiver grenzüberschreitender Zusammenarbeit ist die Gemeinde in vielen Bereichen vorbildhaft:
-
Enge wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verflechtung mit den Nachbarländern
-
Täglich Tausende Pendler nach Luxemburg
-
Gemeinsames moselfränkisches Kulturerbe
Die Gemeinde gehört zu den wenigen im Saarland mit wachsender Bevölkerung und aktiver Entwicklungspolitik in Tourismus, Bildung, Infrastruktur und kulturellem Erbe.
Fazit: Politisches und Persönliches im Spiegel der Geschichte
Die Geschichte Perls zeigt deutlich, wie politische Zugehörigkeiten über Jahrhunderte wechseln können – während familiäre, sprachliche und kulturelle Identitäten bestehen bleiben oder sich über Grenzen hinweg neu formen. Die Villa Borg macht diesen Zusammenhang sichtbar – in Stein, Rezept, Ritual und Erzählung.
Borg 2.0: Wie die Digitalisierung das Erbe bewahrtArchäologie der Zukunft: Neue Ausgrabungsmethoden enthüllen weitere GeheimnisseNachwuchsforscher: Kinder-Workshops in der Villa gefragter denn je
Mosel-Musik-Festival: Rückblick auf einen erfolgreichen Sommer mit internationalen KünstlernPerler Herbstfest: Traditionsreiches Fest zieht tausende Besucher anJugendtreff "Treffpunkt Perl": Erfolgreiches erstes Jahr mit vielen Aktivitäten und Workshops
Kommentare