Befreiung der Sklaven in der Villa Borg
Norbert Scherer |
Gasthaus in Borg |
Raumhafen Villa Borg |
https://www.motor-talk.de/forum/erfahrungen-mit-ersatzpumpe-fuer-icom-jtg-t4289670.html
Icom JTG Autogasanlage
Die Icom JTG Autogasanlage ähnelt der Benzineinspritzanlage und spritzt das Autogas in flüssiger Phase mittels einer eigenen Icom Pumpe in den Ansaugtrakt ein (direkt, ohne Umweg über einen vom Kühlwasser beheizten Verdampfer) - also wie bei der Benzineinspritzanlage in einem Auto.
Anders als bei den bisher üblichen LPG-Verdampferanlagen wird bei der Icom JTG Gasanlage das Autogas nicht im Verdampfer in den gasförmigen Zustand versetzt und dann über Ventile in das Ansaugrohr eingeleitet, sondern direkt mit hohem Druck (bis zu 15 bar Gesamtdruck) mittels einer eigenständigen Icom Pumpe (wie die serienmäßige Benzinpumpe mit 2-3 bar Arbeitsdruck) im Gastank flüssig in das Ansaugrohr eingespritzt. Das kalte, sich ausdehnende Autogas bewirkt eine höhere Sauerstoffsättigung, eine höhere Energiedichte und somit einen besseren Füllungsgrad im Zylinder, woraus eine etwas höhere Leistung des Motors resultieren kann (bis zu 10% bei Turbomotoren, da dieser Effekt einem Ladeluftkühler gleichkommt). Die bei der Expansion des Autogases im Saugrohr entstehende Verdunstungskälte wird Verdampfungsenthalpie genannt und bewirkt letztendlich im Vergleich zu herkömmlichen Verdampferanlagen einen etwas höheren Liefergrad im Autogas-Betrieb.
Icom JTG Gasanlage nutzt das originale Kennfeld
Das Management im LPG-Betrieb nutzt das originale Kennfeld des Motorsteuergerätes des Fahrzeuges, d.h., es werden die originalen Benzineinspritzsignale auf die entsprechenden Gaseinspritzdüsen gegeben, wobei das Kennfeld für LPG 100% identisch ist mit dem von Benzin (das Motorsteuergerät regelt innerhalb der Regelgrenzen von +25% bis -25% selbstständig über die Lambdakorrektur nach).
Auf Grund der spezifisch geringeren Energiedichte von Autogas gegenüber Benzin wird die Durchflussmenge der Gasdüsen um ca. 20-25% erhöht.
Bei herkömmlichen LPG-Verdampferanlagen ist ein komplexes Steuergerät mit einer speziellen Software erforderlich, um das auf 260-fach expandierte Gasvolumen der Benzineinspritzmenge anzupassen. Dieser Aufwand entfällt bei der Icom JTG Autogasanlage vollständig.
Die Icom JTG Autogasanlage arbeitet grundsätzlich im Flüssiggasmodus, dabei lässt sich jederzeit manuell auf Benzinbetrieb umschalten. Lediglich nach dem Starten des Motors läuft dieser ca. 55 Sekunden mit Benzin. Damit wird sichergestellt, dass sich der nötige Arbeitsdruck durch die Icom LPG-Pumpe aufbaut wird und sich keine Dampfblasen mehr im System befinden, da die im Tank integrierte LPG Pumpe das System in dieser Zeit „spült“.
Die Icom JTG Autogasanlage besteht aus einem Tank mit einer integrierten Icom Pumpe (geschlossener Kreislauf mit Vor- und Rücklauf), Tankzulauf mit Gasfilter, Gaseinspritzdüsen, Druckregelventil, Umschaltbox bzw, Steuergerät und Umschalter mit integrierter Autogas-Tankanzeige.
Vor- und Nachteile der Icom JTG
An dieser Stelle seien die wesentlichen Vor- und Nachteile der Icom JTG Gasanlage genannt.
Der Hauptvorteil dieser Autogasanlage ist die Nachempfindung der vollsequentiellen Benzineinspritzung. Dadurch wird das Autogas mit einer im Tank integrierten Icom Pumpe direkt über separate Einspritzdüsen (Injektoren) flüssig in das Saugrohr eingespritzt. Es wird somit auf einen im Kühlwasserkreislauf integrierten Verdampfer verzichtet, was für den Autogas Umrüster eine deutliche Vereinfachung bei der LPG-Umrüstung darstellt. Durch die flüssige LPG Einspritzung erhöht sich im Gegensatz zum Verdampfersystem der Füllungsgrad im Zylinder, wodurch kein Leistungsverlust entsteht. Beim Verdampfersystem hingegen entsteht dieser Leistungsverlust durch Verdrängung der Ansaugluft durch das gasförmige und somit expandierte Autogas.
Zudem entfällt bei Icom JTG das sog. Gassteuergerät, welches ähnlich dem originalen Motorsteuergerät ein entsprechendes Kennfeld für den Betrieb mit Autogas besitzt (dieses muss bei jeder Verdampferanlage am Computer generiert werden). Auch das macht die Autogas Umrüstung deutlich einfacher.
Bei der Icom JTG hingegen werden die originalen Einspritzsignale für die Benzininjektoren vom Motorsteuergerät kommend auf die entsprechenden Gasinjektoren gelegt, wobei im Vorfeld die Durchflussmenge der Benzininjektoren ermittelt und anschließend für die Gasdüsen entsprechend erhöht wird (um ca. 20-25%). Das Umschalten in den Gasbetrieb geschieht mit der Umschaltbox automatisch nach 55 Sekunden nach jedem Motorenstart. Als Nachteil der Icom JTG sei der im Vergleich zu Verdampferanlagen höhere Preis zu nennen, welcher je nach Motortyp zwischen 200,- und 500,- € betragen kann. Auf Grund dessen verlängert sich die Amortisationszeit entsprechend. Der höhere Preis resultiert aus dem aufwendig aufgebauten Tank, welcher die integrierte Icom Pumpe besitzt, die zudem während der ersten Betriebsstunden leichte Betriebsgeräusche erzeugen kann, die je nach Aufbau des Fahrzeuges im Innenraum wahrnehmbar sind.
LPG-Tank
Es gibt je nach Einsatzgebiet 4 verschiedene Ausführungen, welche sich im Wesentlichen von der Einbaulage und den vorhandenen Platzverhältnissen im Fahrzeug unterscheiden. Idealerweise wird der Gastank in der Radmulde (anstatt des vorhandenen Reserverades) des Fahrzeuges verbaut. Sollte das Fahrzeug keine ausreichende Reserveradmulde besitzen, besteht die Möglichkeit der Installation eines Zylindertanks im Kofferraum. Darüber hinaus lässt sich der Gastank auch als sog. Unterflur-Variante bei Fahrzeugen mit außen hängendem Reserverad oder als Vertikaltank bei Fahrzeugen mit aufrecht stehendem Reserverad verbauen.
Jeder dieser Tanks besitzt eine integrierte Icom Pumpe, die einen Arbeitsdruck von 2-3 bar leistet sowie ein Multiventil, welches verschiedene Funktionen übernimmt:
- Steuerung der Vor- und Zulaufleitungen über Magnet- und Rückschlagventile
- Erkennung des Betriebsdruckes mittels Druckschalter
- Füllstandsanzeige mittels Schwimmer
- Automatischer LPG Füllstop bei 80% Füllvolumen
Der automatische Füllstopp ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben, um die zugeführte Gasmenge auf 80 % des Tankvolumens zu begrenzen. Somit ist sichergestellt, dass sich das Autogas bei hohen Temperaturen oder im Falle eines Unfallsausdehnen, bzw. über das sich am Multiventil befindende 27 bar Überdruckventil entweichen kann. Die Ansteuerung des Multiventils und dessen Komponenten erfolgt über den Elektro-Kabelbaum der Anlage.
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