Ein Abenteuer in der Villa Borg

Villa Borg: Römisches Bierprojekt zwischen Bildung und Verantwortung | Aktuelle Kritik & Debatte



Flavia und der geheimnisvolle Stein – Ein Abenteuer
in der Villa Borg“

Eine Geschichte für Kinder ab 8 Jahren – erzählt von Alfred Regler
1. Der Fund im Garten

Flavia war acht Jahre alt und neugierig wie ein kleiner Waschbär. Sie wohnte mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf ganz in der Nähe der Villa Borg. 

Ihr Vater war Töpfer, ihre Mutter machte aus Kräutern heilende Salben, die sie sogar an die Römer in der großen Villa verkaufte.

Eines Tages sollte Flavia ihrer Mutter helfen, im Garten Salbei zu pflücken. Doch an diesem Tag geschah etwas Seltsames.

„Mama!“, rief Flavia. „Da ist etwas im Boden! Es glänzt!“

Tatsächlich: Zwischen zwei Lavendelpflanzen ragte eine kleine, flache Scheibe aus der Erde. Flavia zog sie vorsichtig heraus. Es war ein flacher, goldfarbener Stein mit einem eingravierten Muster – ein Tier mit drei Köpfen!

„Das ist Cerberus!“, flüsterte ihre Mutter und wurde ganz bleich.

2. In der Villa Borg


Noch am selben Nachmittag machten sie sich auf den Weg zur Villa Borg. Der Verwalter der Villa, ein freundlicher Mann mit einem weißen Bart namens Gaius, betrachtete den Fund sehr ernst.

„Das ist kein gewöhnlicher Stein“, sagte er und holte eine alte Wachstafel hervor. „Er gehört zu einem alten Amulett, das vor langer Zeit einem Tempeldiener gehörte. Manche sagen, es zeigt den Weg zu einem verborgenen Raum unter der Villa...“

Flavia staunte. „Darf ich suchen?“
Gaius lächelte. „Nur, wenn du dich an die Regeln hältst. Und eine Fackel mitnimmst.“

3. Die verborgene Tür

In der Nacht konnte Flavia kaum schlafen. Am nächsten Morgen stand sie früh auf und schlich sich mit ihrer besten Freundin Livia in die Villa.

Sie gingen durch den Kräutergarten, an der Latrine vorbei, durch das Triclinium (das Speisezimmer), bis sie in den hinteren Bereich der Thermen kamen. Dort entdeckten sie eine kleine Luke im Boden – sie war mit einem Eisenring gesichert, aber nicht verschlossen.

Mit einem leisen Knarren öffnete Flavia die Klappe.

Darunter war eine schmale Treppe, die in die Dunkelheit führte.

4. Der Geheimgang

Die Luft roch nach Erde und altem Rauch. Flavia zündete ihre kleine Öllampe an. Die beiden Freundinnen schlichen hinunter. An der Wand waren alte Zeichen eingeritzt: Ein Pfeil, ein Dreizack, ein Weinkrug.

„Was bedeutet das?“, flüsterte Livia.
„Vielleicht ist das der Weg zu einem geheimen Keller der alten Priester?“, antwortete Flavia.

Nach einigen Schritten hörten sie ein Klicken – dann öffnete sich ein Stein in der Wand. 

Dahinter war... ein kleiner Raum. Und darin: Ein römischer Helm, eine Amphore mit dem Namen „Cato“ und eine weitere Hälfte des Amuletts!




5. Das Geheimnis wird gelüftet

Gaius und die Erwachsenen staunten nicht schlecht, als Flavia ihnen am Abend alles zeigte. Der Helm stammte aus dem 2. Jahrhundert – und das Amulett war vollständig. Es war ein Schutzsymbol der alten römischen Hausgötter, der „Lari“.

„Weißt du, was das bedeutet?“, sagte Gaius.
Flavia schüttelte den Kopf.
„Dass du das Haus der Götter beschützt hast – genau wie die Römer es sich damals gewünscht hätten.“

Sie bekam zur Belohnung eine silberne Brosche mit dem Zeichen der Villa Borg: ein Eichenblatt mit einem Stern.




6. Flavia kehrt zurück

Von diesem Tag an durfte Flavia Gaius jeden Samstag helfen. 

Sie führte Kinder durch den Garten, zeigte ihnen, wie man Dinkel mahlt, erklärte, was ein Hypokaust ist – und jedes Mal, wenn sie an der versteckten Luke vorbeikam, zwinkerte sie und sagte:



„Manchmal versteckt sich die Geschichte direkt unter unseren Füßen.“

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