Geschichten aus dem Leukbachtal – Oberleuken, Römer und mehr
Willkommen zum neuen Beitrag über das römische Brauprojekt der Villa Borg. In diesem Artikel erfahren Sie:
- Hintergründe zur Neues aus der Geschichte
- Reaktionen der Verwaltung und Pädagogik
- Maßnahmen für zukünftige Bildungsprojekte
Alles klar! Ich erstelle eine vollständige, zusammenhängende Audio-Fassung aller bisherigen Podcast-Abschnitte (inkl. Nutria, Dorfpolitik, Römer in der Villa Borg usw.) in deutscher Sprache. Das Ergebnis ist eine MP3-Datei mit weiblicher Stimme im Stil von Claudia.
Ich melde mich, sobald die Datei zum Anhören und Download bereit ist!
Podcast-Folge:
Hallo und herzlich willkommen zu unserer neuen Podcast-Folge! In dieser Folge erwarten Sie vielfältige Geschichten aus dem Leukbachtal: vom Alltag in Oberleuken über römische Spuren in der Villa Borg, satirische Dorfpolitik und pelzige Neuankömmlinge am Leukbach bis hin zu den Frauen der Region. Lehnen Sie sich zurück und begleiten Sie Claudia durch ein spannendes Hör-Erlebnis.
Leben in Oberleuken
Oberleuken ist ein idyllisches Dorf im Dreiländereck an der oberen Mosel – klein, grün und voller Geschichte. Das Dorf kann auf über tausend Jahre Geschichte zurückblicken und wird bereits 964 in einer Urkunde erwähnt. Archäologische Funde zeigen sogar Spuren von Siedlungen aus der Bronzezeit um 1500 v. Chr.. Wenn man heute durch Oberleuken spaziert, spürt man diese Vergangenheit in den alten Mauern der Pfarrkirche St. Gangolf und den Geschichten der Einheimischen.
Doch Oberleuken hat nicht nur alte Steine, sondern auch ein großes Herz. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf 1944/45 schwer zerstört, doch die Bewohner gaben nicht auf: Bis 1954 wurden alle Häuser und sogar die Kirche wiederaufgebaut. Außerhalb des Ortes erinnert ein Soldatenfriedhof als Mahnmal an die Schrecken des Krieges und daran, wie wertvoll der Frieden ist. Diese Vergangenheit hat die Dorfgemeinschaft eng zusammengeschweißt.
Heute pulsiert in Oberleuken wieder das Leben. Seit 1995 gibt es einen neuen Kindergarten für die Kleinsten. Auf dem Spielplatz hört man Kinder lachen, während die Eltern sich beim Bäcker über Neuigkeiten austauschen. Das Dorfleben ist gemütlich: Man kennt sich, hilft einander und feiert gemeinsam. Im Sommer locken Obstwiesen und Wälder zu Spaziergängen, und am Wochenende trifft man sich gerne im kleinen Biergarten am Ortsrand. Man spürt: Oberleuken mag klein sein, aber das Leben hier ist reich an Gemeinschaft und Tradition.
(Claudias Anmerkung: „Als ich neulich an einem Sonntag dort war, läuteten die Kirchenglocken und die Sonne fiel auf die Moselhügel – ein Bild der Ruhe, das mir noch lange in Erinnerung blieb.“)
Römer in der Villa Borg
Von der Gegenwart springen wir nun weit in die Vergangenheit – und ein paar Dörfer weiter nach Borg, einem Ortsteil von Perl. Dort befindet sich ein ganz besonderes Fenster in die Römerzeit: die Römische Villa Borg, ein Archäologiepark auf dem Gelände eines antiken römischen Gutshofs. Stellen Sie sich vor, Sie könnten 2000 Jahre zurückreisen – genau dieses Gefühl beschleicht einen beim Besuch der Villa Borg.
Die Villa Borg ist einzigartig: eine vollständig ausgegrabene und originalgetreu rekonstruierte römische Villenanlage, die einen lebendigen Eindruck vermittelt, wie privilegierte Römer damals auf dem Land lebten. Wenn Claudia durch das Torhaus tritt, erblickt sie einen prächtigen Innenhof mit harmonischen Gärten und ein Herrenhaus mit Säulengang. Besonders beeindruckend ist das römische Badehaus mit seinen farbenfrohen Wandmalereien und dem Hypokaustum – der Fußbodenheizung der Antike. In der rekonstruierten Taverne duftet es nach Kräutern und gebackenem Brot; dort kann man tatsächlich Speisen nach original römischen Rezepten des Apicius genießen. Ein archäologisches Museum auf dem Gelände zeigt Originalfunde – vom kleinsten Münzfragment bis zum gewaltigen Mühlstein.
Nicht nur die Bausubstanz ist beeindruckend, auch das Leben kehrt immer wieder zurück in diese Mauern: Das ganze Jahr über finden in der Villa Borg Veranstaltungen und Feste statt, vom Römerfest mit Legionärslagern bis zu „Kochen wie die Römer“-Workshops. Zahlreiche Mitmach-Programme, Führungen in römischer Gewandung und sogar zutrauliche Haustiere (wie damals auf einem Landgut) erwecken das Gelände zu neuem Leben. Für Groß und Klein wird Geschichte hier greifbar: Ein Tag in der Villa Borg fühlt sich an wie eine Zeitreise, bei der Lernen und Staunen eins werden.
(Claudias Erfahrung: „Bei meinem letzten Besuch durfte ich selbst Brot nach römischer Art im Holzofen backen. Das hat nicht nur köstlich geschmeckt, sondern mir auch gezeigt, wie viel Liebe zum Detail in dieser Rekonstruktion steckt!“)
Satirische Dorfpolitik
Zurück in die Gegenwart – und zwar mit einem Augenzwinkern. Wer glaubt, in Oberleuken gehe es politisch immer beschaulich zu, der irrt! Hinter den Kulissen der Dorfidylle spielen sich manchmal wahre Dramen in Miniaturformat ab. Unsere satirische Dorfpolitik blickt heute auf die jüngste Ortsratssitzung, in der es hoch her ging.
Worum es ging? Um die wirklich wichtigen Fragen natürlich: Soll Oberleuken einen eigenen historischen Erlebnispark bekommen, um der Villa Borg Konkurrenz zu machen? Tatsächlich schlug ein ortsansässiger Hobby-Historiker vor, die keltischen Wurzeln Oberleukens touristisch zu nutzen – mit einem nachgebauten keltischen Gehöft genau dort, wo Archäologen Überreste aus alter Zeit vermuten. Die Idee: Wenn Borg seine Römer hat, könnte Oberleuken doch mit den Kelten punkten! Einige Ratsmitglieder waren begeistert und malten sich schon aus, wie Touristenströme ins Dorf kämen. Andere reagierten skeptisch: „Mir hunn doch kaum Parkplätze fer die Leit!“ schimpfte einer im Moselfränkischen Dialekt – wir haben doch gar keine Parkplätze für die Leute. Außerdem solle man erst das defekte Dach am Gemeinschaftshaus reparieren, bevor man an keltische Hütten denke, polterte die Opposition.
Zwei Stunden Debatte, hitzige Wortgefechte und ein Fast-Eklat später einigte man sich schließlich auf einen Kompromiss: Statt eines ganzen Keltenparks soll zunächst ein kleines Infotafel-Projekt entstehen. An ein paar Stellen im Dorf will man Schautafeln aufstellen, die auf die Geschichte Oberleukens hinweisen – immerhin etwas! Und die Parkplatzfrage? Die vertagte man elegant auf die nächste Sitzung.
Natürlich gab es in bester Dorfmanier auch persönliche Spitzen: Der Ortsvorsteher konnte es sich nicht verkneifen, den Vorschlag seines langjährigen Rivalen (ausgerechnet der Initiator der Kelten-Idee) als „Spinnerei nach dem dritten Schoppen Wein“ abzutun – was dieser wiederum mit einem demonstrativen Augenrollen quittierte. Am Ende lachten aber alle bei einem Bier darauf, denn in Oberleuken nimmt man sich selbst nicht allzu ernst. Die kleine Politik des Dorfes mag manchmal grotesk wirken, zeigt aber auch: Engagement und Heimatliebe sind stark – auch wenn sie sich in kuriosen Anträgen äußern.
(Hinweis: Alle Ähnlichkeiten mit realen Sitzungsteilnehmern sind natürlich rein zufällig – die Dorfpolitik ist hier mit einem Augenzwinkern dargestellt.)
Nutria vom Leukbach
Apropos hitzige Debatten – ein anderes Thema sorgt derzeit für Gesprächsstoff in Oberleuken: Ein unerwarteter tierischer Gast hat sich am Leukbach angesiedelt. Wenn man am Ufer des Leukbachs entlangschaut, sieht man mit etwas Glück ein plüschiges, braun-oranges Tier im Wasser plantschen. Der Nutria (auch Sumpfbiber genannt) treibt sein Unwesen! Ursprünglich stammen diese Nagetiere aus Südamerika und waren hier gar nicht heimisch – viele wurden einst von Pelztierfarmen ausgesetzt oder sind entkommen. Inzwischen haben es einige Nutrias auch in unser Leukbachtal geschafft.
Die Bewohner sind gespalten: Die einen finden die bibergroßen Nager mit den orangefarbenen Zähnen putzig – besonders Kinder beobachten fasziniert, wie die Tiere mit ihren runden Schwänzen gemächlich durchs Wasser ziehen. Andere sehen das kritischer: Nutrias graben Höhlen in die Uferböschungen und fressen alles Mögliche kahl. Naturschützer warnen, dass Nutrias als invasive Art die heimische Tier- und Pflanzenwelt stören können. Und tatsächlich bittet auch die Gemeinde, die Tiere keinesfalls zu füttern, so niedlich sie auch schauen mögen. Denn wenn sich die Nutrias zu sehr vermehren, müsste am Ende der Jäger eingreifen, um eine Plage zu verhindern – ein Szenario, das wohl niemand wirklich möchte.
In Oberleuken jedoch nimmt man’s gelassen und mit Humor. An Stammtischen kursieren bereits Spitznamen für die Neuankömmlinge: „Monsieur Nutria“ nennt man den größten von ihnen, der gerne beim alten Mühlenwehr auftaucht – in Anspielung auf die nahe Grenze zu Frankreich. Ein örtlicher Hobbykoch hat augenzwinkernd ein „Nutria-Gulasch nach römischer Art“ ins Gespräch gebracht, angelehnt an die Villa Borg, wo man ja römische Küche zelebriert. (Keine Sorge, bislang steht kein Nutria tatsächlich auf der Speisekarte!) Diese Anekdoten zeigen: Der Leukbach-Nutria hat es schon jetzt in die lokale Folklore geschafft. Er erinnert die Oberleukener daran, dass die Natur immer für Überraschungen gut ist – manchmal schwimmt eben plötzlich ein südamerikanischer Gast durch den saarländischen Bach.
(Claudias Tipp: Wenn Sie selbst einmal am Leukbach spazieren gehen, halten Sie Ausschau in den frühen Abendstunden. Mit etwas Glück erspähen Sie ein Nutria-Pärchen beim gemütlichen Nagen am Ufer – ein Anblick, den man so schnell nicht vergisst.)
Frauen der Region
Zum Abschluss unserer heutigen Folge richten wir den Blick auf ein Thema, das uns besonders am Herzen liegt: die Frauen der Region. Im Schatten der großen Geschichte wird oft vergessen, wie bedeutend Frauen für das Leben und die Kultur unserer Heimat waren und sind. Zeit, das Rampenlicht auf sie zu lenken.
Beginnen wir mit einem Ausflug in die Vergangenheit: Wussten Sie, dass auch in der Römerzeit Frauen im Moselgebiet wichtige Rollen spielten? In der Villa Borg widmete man diesem Thema sogar eine Sonderausstellung mit dem Titel „Feminae – Die römischen Frauen“. Diese Ausstellung beleuchtete die vielfältigen Lebenswelten römischer Frauen – von der Gutsherrin bis zur Dienerin – und präsentierte rund 100 originale Exponate, unterstützt durch Leihgaben anderer Museen. Dadurch erhielten Besucher faszinierende Einblicke, wie Frauen in der römischen Gesellschaft lebten, liebten und arbeiteten. Die Römerinnen hier an der Mosel waren etwa in der Lage, eigene Geschäfte zu führen, während andere als Priesterinnen wirkten – Geschichte, die oft im Verborgenen schlummert.
Doch auch heute sind die Frauen der Region echte Heldinnen des Alltags. Denken wir an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen, die in den Vereinen von Perl, Oberleuken und Umgebung das Vereinsleben am Laufen halten – sei es im Sportverein, bei kulturellen Veranstaltungen oder in der Gemeinde. Ohne ihren Einsatz gäbe es kein Dorffest, keine Bibliothekstunden für Kinder und kein Seniorenkaffee. Viele Familienbetriebe, vom Weingut bis zum Landgasthof, werden von Frauen maßgeblich mitgeprägt – oft über Generationen hinweg.
Ein besonderes Beispiel ist Dr. Bettina Birkenhagen, die Leiterin der archäologischen Ausgrabungen an der Villa Borg (und ja, eine Frau in leitender Position in der Archäologie hier vor Ort!). Durch ihre Arbeit und die ihres Teams erfahren wir so viel über unsere Vergangenheit. Ebenso beeindruckend sind Frauen wie Maria, die Besitzerin eines örtlichen Weinguts, die es geschafft hat, moselfränkische Tradition und moderne Technik zu vereinen, oder Laura, die junge Bürgermeisterin im Nachbarort, die frischen Wind in die Kommunalpolitik bringt.
Diese Geschichten zeigen: Die Region lebt auch von ihren Frauen. Ihre Stärke, Kreativität und ihr Engagement – ob historisch oder heute – verdienen unsere Anerkennung. Vielleicht kennen Sie selbst inspirierende Frauen aus Ihrer Nachbarschaft? Dann lohnt es sich, ihnen einfach mal „Danke“ zu sagen.
Abmoderation
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das war unsere heutige Podcast-Episode mit Claudia am Mikrofon. Wir hoffen, Sie hatten ebenso viel Freude beim Zuhören wie wir beim Erzählen dieser Geschichten aus dem Leukbachtal. Von Oberleukens langer Geschichte über römische Zeitreisen in der Villa Borg, humorvolle Dorfpolitik, schwimmende Nutrias bis hin zu den starken Frauen der Region – es zeigt sich, wie reich unsere Heimat an Erlebnissen und Geschichte ist.
Vielen Dank, dass Sie dabei waren! Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie gerne einmal persönlich vorbei – sei es in Oberleuken auf einen Dorfspaziergang oder in der Römischen Villa Borg, wo Geschichte lebendig wird. Weitere Informationen zur Villa Borg, aktuellen Veranstaltungen und Öffnungszeiten finden Sie online unter villa-borg.com (ein Besuch lohnt sich!).
Bis zur nächsten Folge wünschen wir Ihnen eine gute Zeit. Bleiben Sie neugierig und gesund – und auf Wiederhören!
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